Call for Papers (bis 31.10.’17) für eine FQS-Schwerpunkausgabe zum Thema „Forschungsethik in der qualitativen Forschung“
Call for Papers für eine FQS-Schwerpunkausgabe zum Thema „Forschungsethik in der qualitativen Forschung“
Beiträge können in deutscher oder englischer Sprache verfasst werden.
„Vor diesem Hintergrund laden wir Beiträge ein, die forschungsethische Fragen qualitativer Forschung behandeln, insbesondere zu folgenden Bereichen der Debatte:
1. Reflexionen ethischer Fragen, die sich in der qualitativen Forschungspraxis stellen, z.B.: Wie erfahren qualitativ Forschende ethische Fragen und Herausforderungen im praktischen Tun? Wie definieren und gestalten sie ihre Rollen und Verantwortlichkeiten? Wie stellen sie ihr Anliegen gegenüber (potenziellen) Teilnehmer/innen dar? Wie begründen sie dies? Wie wird der Grundsatz der informierten Einwilligung umgesetzt (z.B. als dynamischer, länger andauernder dialogischer Prozess)? Wie anonymisieren sie ihre Daten, ohne dabei den heuristischen Wert zu zerstören (vgl. SAUNDERS, KITZINGER & KITZINGER 2015)? Ist Anonymisierung überhaupt ein realistisches bzw. angemessenes Ziel (vgl. TILLEY & WOODTHORPE 2011)? Lösen Vertraulichkeitsklauseln einige der Probleme im Zusammenhang mit Anonymisierungsvorgaben? Unter welchen Bedingungen ist eine Pseudonymisierung möglicherweise nicht ausreichend, um die Teilnehmenden zu schützen? Für Beispiele dieser praktischen Ethik (ethics in practice) sollten Fragen, Probleme und Lösungen im Kontext spezifischer Forschungsprojekte behandelt werden.
2. Analysen und Diskussionen von Prüfverfahren und Ethikregimen inklusive Bewertungen von Erfahrungen mit ethischen Prüfverfahren aus der Perspektive eines Antragstellers/einer Antragstellerin oder eines Mitglieds einer Ethikkommission: Wie sind die rechtlichen Voraussetzungen und Rahmungen und das institutionelle Arrangement und Prozedere der Prüfung und Begutachtung? Wie beeinflusst der spezifische Kontext (z.B. die Region, der nationale Kontext, die akademische Disziplin, die Verortung in einer Community, das Forschungsfeld etc.) die Begutachtungsverfahren und die Anwendung und Auslegung von Prinzipien und Standards? Wie werden die gesetzlichen Regelungen und allgemeinen Grundsätze bzw. Richtlinien interpretiert? Mit welchen Auswirkungen? Und nicht zuletzt: Wie kann qualitative Forschung in forschungsethischer Hinsicht angemessen eingeschätzt und begutachtet werden?
3. Theoretische Rahmungen und Herleitungen von ethischen Positionen und Argumenten, insbesondere im Hinblick auf bestimmte Methoden und Methodologien, z.B.: Wie lässt sich kritische Forschung oder verdeckte Forschung in spezifischen Forschungssituationen ethisch rechtfertigen? Worin bestehen die Vorzüge und Nachteile partizipativer Ansätze in forschungsethischer Hinsicht?
4. Wie können Forschungsethik und ethische Reflexivität in der Lehre und Methodenausbildung vermittelt und gefördert werden, z.B. in BA- und MA-Studiengängen und in der Begleitung von Doktorand/innen? Welcher Ansatz wurde gewählt und inwiefern konnte er umgesetzt werden?“
Einsendeschluss: 31.10.’17
Zum ausführlichen Call: Call for Papers – FQS-Schwerpunktausgabe
Quelle: fqs-d.lists.fu-berlin.de
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